5. Sommer Open Air in Montabaur begeistert

Supagroove und MV Holler spielen für die gute Sache

„Das ist typisch für den Westerwald: Ehrenamt und Gemeinsinn sind hier stark“, sagte Stadtbürgermeisterin und Schirmherrin Gabi Wieland in ihrer kurzen Begrüßung mit Blick auf den proppenvollen Konrad-Adenauer-Platz zu Beginn des 5. Sommer Open Airs des Musikvereins Holler am letzten Samstag im Herzen von Montabaur und sie meinte damit nicht nur die zahlreichen Besucher, sondern insbesondere die Organisatoren der Veranstaltung, den Musikverein Holler und die Band Supagroove, die mit hohem Aufwand an „Man- (Woman-)power“ und Material den Platz in eine tolle Open-Air-Bühne verwandelt hatten. Dass der Wettergott trotz anfangs sehr gewittriger Prognosen letztlich für „Supawetter“ sorgte, darf ohne Zweifel als das verdiente Glück der Tüchtigen bezeichnet werden. Von Anfang an hatte man wie schon in den Vorjahren den Reinerlös für eine gute Sache bestimmt: in diesem Jahr die Stefan-Morsch-Stiftung, die mit ihren Typisierungen dem zentralen Knochenmarkspender-Register in Deutschland (ZKRD) zuarbeitet. Auch vor Ort konnte man sich vor und während des Konzerts registrieren lassen.

Was die drei Ensembles mit rund 100 Musikerinnen und Musikern – das Jugendorchester des Jugendmusikvereins Holler, das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Holler (SBO) und die Coverband Supagroove – gemeinsam präsentierten, war „erste Sahne“. So zumindest konnte man die Reaktion des allergrößten Teils der Besucher deuten, die in Montabaur echtes Open-Air-Feeling genießen konnten. Das Jugendorchester unter der Leitung von Marcus Müller eröffnete mit sinfonischer Blasmusik („Mount Everest“), Filmmusik („Pirates of the Carribean“) und Latin-Rhythmen („Masquenada“) gekonnt ein äußerst abwechslungsreiches und mitreißendes Programm, bevor das SBO und Supagroove gemeinsam auf der stattlichen 120m2-Bühne Platz fanden.

Die ca. 75 Musikerinnen und Musiker des SBO unter der Leitung von Ulrich Reifenrath namentlich zu nennen ist natürlich unmöglich, leichter ist das bei Supagroove: allen voran die bezaubernde Sängerin Thea Gharibian, Gitarrist Matthias Münz, Bassist Dr. Dominic Staudt, Keyboarder Dirk Günster, Schlagzeuger Christian Weber-Laudagé und nicht zuletzt Frontmann und Sänger Mirco Moritz, der als Entertainer locker und cool durch das Programm führte. Sie alle kennen sich schon lange, spielen in dieser Formation allerdings erst seit Anfang 2015 und covern seitdem vor einer stetig wachsenden Fangemeinde Songs von U2, Phil Collins, Michael Jackson etc. Augenzwinkernd konnte Mirco berichten, dass die Band beim Wettbewerb „Keno rockt“ letzte Woche Donnerstag in Koblenz zu „Deutschlands zweitbesten rheinland-pfälzischen Coverband der Welt“ gekürt wurde.

Ein buntes Programm und viele von Band und Orchester gemeinsam gespielte Titel waren von Beginn der Planungen an das Ziel der Programmauswahl. Daher konnte man die Musiker im Laufe des Abends in unterschiedlichsten Konstellationen erleben und sämtliche Solisten hatten mit Orchester und Band jeweils „satten Sound im Rücken“. So ergänzten die Blechbläser die Band bei „Battle Without Honour or Humanity“, Matthias glänzte an der E-Gitarre beim vom SBO gespielten „Still Got the Blues“ oder Janine Best veredelte mit ihrem Alt-Sax-Solo „Purple Rain“. Ähnlich harmonierte es bei den zahlreichen Gesangstiteln: Mal sang Thea mit Mirco und SBO in „Abenteuerland“ oder solistisch im sehr melodischen „The Living Years“, mal Clara Holly, die seitens des MV ein starkes Debut am Gesangmikro gab, mit Thea in „Don’t Stop Believin“, oder auch Mirco mit dem SBO in „Music“, der mitreißenden Zugabe. Mit „Have you met Miss Jones“ war sogar noch Zeit für einen Swing-Klassiker, dessen Tenor-Sax-Solo Niklas Gogolok genauso gekonnt präsentierte wie zuvor schon Marvin Meudt und Florian Raab ihre Soli am Flügelhorn und Alt-Saxofon. Eines der Highlights des Abends war „Belfast Child“, erstmals von Supagroove mit Unterstützung von Stefanie Hoidn an der Soloflöte und dem Schlagzeugregister des SBOs präsentiert.

Unterm Strich gelang vieles so wie man sich das vorgestellt hatte und so konnten alle Musikerinnen und Musiker, nicht nur die Protagonisten an den Solo-Mikros, sondern jeder an seinem Platz sich mitgenommen fühlen und in viele strahlende Augen im Publikum schauen. Berührungsängste gab es von Anfang an nicht, denn nette Menschen hat man kennengelernt und wenn Supagroove auf ihrer Website zum Sommer-Open-Air schreibt „Und dann war er da !... Unser Abend !“, dann sind alle gemeint, die mitgemacht haben und dabei sein durften, ganz gleich ob auf, vor oder hinter der Bühne. Und ein Abend, über den wir gemeinsam noch länger sprechen werden, klingt nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Theo bedankte sich bei allen Musikerinnen und Musikern, Dirigenten, Technikern und Helfern, die zusammen ein tolles Event vorbereitet hatten (Gesamtorganisation seitens des MV Holler: Marius Ferdinand).

Clara Holly präsentierte auch den Silbermond-Hit „Irgendwas bleibt“, was eine perfekte Vorlage für ein Fazit des Abends ist: Sinfonische Blasmusik und Coverband können sehr gut miteinander! Denn was alle Akteure vereint, sind die Freude an selbst gemachter Musik und die Bereitschaft eine Veranstaltung in dieser Größenordnung gemeinsam und zudem für eine sinnvolle Sache ehrenamtlich zu stemmen. Es ist für alle Mitwirkenden nur ein Hobby und Familie, Schule, Ausbildung, Studium und Beruf kommen natürlich an erster Stelle. Sängerin Thea Gharibian wohnt in der Nähe von Mainz und sagt: „Ich bin in der letzten Woche zu Proben und Auftritten ca. 1000km gefahren. Das ist schon aufwendig, aber wenn dann tolle Events wie letzten Donnerstag und heute Abend laufen, fällt es deutlich leichter mögliche Gedanken ans Aufhören gerne weiter zu verschieben“. Das lässt hoffen, dass nicht nur ein sicher stattlicher Spendenbetrag an die Stefan-Morsch-Stiftung, sondern auch Thea und alle anderen bleiben.

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